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Mai-Hochzeit in Augsburg

Es war eine so besondere Hochzeit! Eigentlich wäre das große Hochzeitsfest dieser zwei Turteltauben im Juli im Kurhaus, wo ich sie auch fotografisch begleitet hätte. Doch mit Corona kam alles anders, wie bei uns allen auf irgendeine Art und Weise. Nun haben die zwei ihre Feier auf 2021 verschoben. Darum führte die Braut ihr traumhaftes Brautkleid bereits im Standesamt aus. Warum sollte ihr Kleid ein Jahr lang im Schrank hängen, wenn es bereits einen gebührenden Anlass gibt, es zu tragen? Anfangs hätte ich sie aber fast nicht wiedererkannt. :) So wunderschön! Das Brautpaar hat sich den Kuhsee in Augsburg als Location für die Hochzeitsportraits gewünscht. Ursprünglich war nur die Maximilianstraße geplant, doch in Anbetracht der widrigen Umstände rund um die Pandemie haben sie sich für ihren Augsburger Lieblingsort entschieden. Sogar die Schwäne im See haben mitgespielt (ehrlich gesagt wurden sie zum Teil für unsere Hochzeits-Portraits von einem kleinen, hilfsbereiten Jungen angefüttert). Und ich bin begeistert!

Dieses Städtchen im Etschtal der Region Trentino-Südtirol ist klein aber fein! Ungefähr 40.000 Seelen bewohnen Rovereto, das eine halbe Autostunde vom Gardasee entfernt liegt, machte sich in der Vergangenheit mit seiner Seidenmanufaktur einen Namen. Während dem Ersten Weltkrieg fanden in der Stadt heftige Kämpfe zwischen Österreich und Italien statt. Es kämpften dort Italiener, Österreicher, Deutsche, Polen, Ungarn, Kroaten, Serben, Bosnier, Slowenen, Tschechen, Engländer und Franzosen. Ihnen ist auch die Friedensglocke gewidmet in den Hügeln mit Blick auf Rovereto, die jeden Tag bei Sonnenuntergang 100 Mal schlägt. Die Glocke Maria Dolens steht für den nach dem Weltkrieg errungenen Frieden. 1924 wurde sie aus den Bronze-Kanonen aller Nationen, die am Krieg beteiligt waren, gegossen. Bei der Friedensglocke finden immer wieder Gedenkfeiern statt. Wer mehr dazu erfahren möchte, kann hier einen wunderbaren Artikel mit Fotos zur Friedensglocke von der Kosmopoetin lesen.

Das ist sogar schon mein zweiter Blogbeitrag über Rovereto, so sehr gefällt es mir dort. Eine ganz wunderbare Besonderheit ist das MART – Museum für moderne und zeitgenössische Kunst von Trient und Rovereto. Es gehört zu einem der bedeutendsten Museen in Italien und sogar in ganz Europa. Obwohl ich nur ein Wochende dort war, musste ich unbedingt dort hin. Zu sehen gibt es dort unter anderem futuristische und abstrakte Kunstwerke. Allein die Architektur macht einen Besuch lohnenswert. Der Schweizer Architekt Mario Botta realisierte den Museumsbau, der 2002 eröffnet wurde. Ich hab ein paar meiner Lieblingsbilder aus dem Museum eingefügt. Auch wenn ihr das MART nicht besuchen solltet, es lohnt sich auf jeden Fall, allein durch die Gässchen der Altstadt zu schlendern, ein Spaziergang am super klaren Wasser des Flüsschens Leno, eine Wanderung hinauf auf die Hügel und Berge um Rovereto und natürlich gut zu schlemmen, z.B. bei der Trattoria Da Christian. Allerdings darf ich darauf hinweisen, dass es am Sonntag äußert schwierig ist, ein offenes Lokal zu finden. Und wenn eines offen hat, dann ist es überfüllt. Nun viel Spaß mit den Fotos!

Dieses Mutter-Tochter-Fotoshooting war ein langer Wunsch von den beiden und sie haben es schließlich realisiert. :) Es ist doch wohltuend und schön, wenn gute Pläne in die Tat umgesetzt werden, findet ihr nicht?! Ich finde die Natürlichkeit und die Freude, die die beiden ausstrahlen, so toll! So viel positive Energie sprühen sie aus. Einfach wunderbar! Zum Fotografieren bin ich den wunderschönen, bunten Familien-Garten gekommen. Warum in die Ferne schweifen, wenn das Gute doch so nah liegt? ;)

The beauty of a woman is not in a facial mole, but true beauty in a Woman is reflected in her soul. It is the caring that she lovingly gives, the passion that she knows.
Audrey Hepburn

Was bedeutet für euch kreativ sein? Wahrscheinlich trägt jeder Mensch eine etwas andere Definition von Kreativität in sich. Für mich liegt die Betonung vor allem auf dem SEIN. Krampfhafte Versuche führen wohl oft auch zu Krampf. ;) Muse haben, die Welt etwas auf den Kopf stellen, verschiedene Blickwinkel einnehmen, im Kopf und mit der Kamera, das führt bei mir zu Kreativität. Doch das muss ich mir nicht bewusst vornehmen, denn das ist bei mir eine Lebenseinstellung, vor allem im Umgang als Fotografin, aber auch als Ethnologin. Mir selbst zu erlauben, anders zu denken und zu handeln, neue Horizonte zu erlangen, die Ideen Wellen schlagen lassen, der Kreativität freien Lauf lassen, Emotionen zulassen und in Bilder fassen, meine Umgebung zu mir sprechen lassen und in ihr Inspiration finden, sie zu Wort kommen lassen. Und dann in all den Ideen und Eindrücken den (Kamera)Fokus auf das für mich Wesentliche richten. Was inspiriert euch?

Eine Zeit lang dachte ich, es ist etwas falsch an mir, weil ich nicht genauso rational denke wie einem das vor allem in der Schule nahe gelegt wird. Es braucht jedoch nicht nur rationale Denker, sondern auch intuitive, kreative und vielseitige Denker und Macher, die es auch weit bringen können, jedoch oft nicht in ein Schema F passen. Ein ganz prominenter dieser Sorte war Albert Einstein, der mir mit seinen Zitaten schon so viel Mut gemacht hat, zu meiner eigenen Art zu stehen:

“I never made one of my discoveries through the process of rational thinking.”
― Albert Einstein

Die Bilder auf einem kleinen Trip nach Dornbirn und an den Bodensee entstanden, als ich nicht nach speziellen Motiven gesucht habe, sondern „im Flow“ fotografiert habe, ohne ein bestimmtes Konzept. Ich habe mich treiben lassen. Diese Kameraentdeckungstouren machen zwischendurch sehr viel Spaß und beflügeln (das kann man wohl auch auf den Bildern, die mein Mann von mir geschossen hat, sehen ;)). Und vor allem trainiert es das Sehen und Kreativ-Sein!

Ihr Lieben,

ich wünsche euch alles Gute für 2018, auf dass eure Wünsche im neuen Jahr in Erfüllung gehen!
Ich durfte in Berlin ins neue Jahr rutschen auf einer 20er Jahre Party, passend zur Stadt. ;) Doch für meine Wünsche aus der Hauptstadt habe ich mir doch ein etwas ruhigeres Bild ausgesucht, das den Blick auf das Neue, das vor einem liegt, ausdrücken soll: Die Bank mit dem Blick auf die weiße, „unbeschriebene“ Landschaft. Viel Erfolg und Freude beim Beschreiben und Gestalten eures Jahres!

Eure Luisa

M o r e   i n f o